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Haut Cytokeratin 14 Färbung in grün, Lothar Koch, Andrea Deiwick

Einrichtungen in der Region Hannover maßgeblich beteiligt

HANNOVER (DE), GARBSEN (DE), BIRMINGHAM, CAMBRIDGE, EDINBURGH (UK), GEMBLOUX (BE) - Dezember 2020

 

Ein Konsortium aus der Region Hannover hat von der Europäischen Kommission im Rahmen des EIC-Pathfinder-Programms „EIC Transition to Innovation“ gemeinsam mit europäischen Partnern ein prestigeträchtiges Projekt in Höhe von 2,0 Millionen Euro erhalten.

PLATFORMA, so der Name des europäischen Konsortiums, will neuartige 3D Zell-Plattformen für das Screening von Kosmetika, Schadstoffen und neuen Therapeutika entwickeln und herstellen. Dadurch können Untersuchungen direkt an menschlichem Gewebe nachgebildet werden, um in Zukunft Tierversuche in diesen Bereichen überflüssig zu machen.
In der Region Hannover sind die Laser nanoFab GmbH und die Leibniz Universität Hannover maßgeblich beteiligt. Ein Teil der biologischen Arbeiten wird im Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) durchgeführt.

Über das PLATFORMA-Projekt
Das Projekt PLATORMA zielt auf die Entwicklung neuartiger menschlicher 3D-Gewebemodelle auf Basis lasergedruckter biokompatibler Gerüststrukturen („Scaffolds“). Im Rahmen des Projektes werden zwei unterschiedliche Gewebemodelle entwickelt: Ein Hautmodell und ein Muskelmodell. Besonderes Merkmal dieser 3D-Gewebemodelle ist, dass sie aus einer Kombination von Haut- oder Muskelzellen, Neuronen und Elektroden aufgebaut werden. Die integrierten Elektroden ermöglichen eine permanente elektrophysiologische Überwachung direkt an den neuronalen Zellen, welche aus induzierten pluripotenten Stammzellen differenziert werden.
Das Hautmodell dient zur Untersuchung der peripheren Neurotoxizität von Kosmetika, Schadstoffen und der transdermalen Verabreichung neuer Therapeutika. Mit dem Muskelmodell werden Muskelatrophien und Erkrankungen der Motoneuronen studiert. Durch die elektrophysiologische Überwachung kann die Reaktion der Zellen direkt beobachtet werden.
Prof. Dr. Boris Chichkov: "Dank des Exzellenz-Clusters Rebirth und der Erfahrung, die wir dort in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover gesammelt haben, wollen wir 3D-Modelle des zentralen Nervensystems (ZNS) und des peripheren Nervensystems (PNS) entwickeln. Das PLATFORMA-Projekt wird biokompatible 3D-Scaffolds, Stammzelldifferenzierungs- und kulturtechniken fortentwickeln, um Gewebe-, Zelltypenmodule und schließlich mehrschichtige Organ-on-a-Chip-Modelle zu erstellen. Diese innovative Zukunftstechnologie hat das außerordentliche Potential, den Technologiestandort Region Hannover weiter zu stärken."
Das im Oktober 2020 gestartete Projekt PLATFORMA und die Forschungs- und Innovationsaktivitäten werden über zwei Jahre durchgeführt.

Über das PLATFORMA-Konsortium

Aus der Region Hannover sind die Leibniz Universität Hannover und die Laser nanoFab GmbH maßgeblich beteiligt. Ein Teil der biologischen Arbeiten wird in Laboren des NIFE durchgeführt. Weitere europäische Partner sind die Aston University (Großbritannien), StratiCELL (Belgien) und Axol Bioscience (Großbritannien).

Laser nanoFab GmbH (Deutschland)

Die Laser nanoFab GmbH ist ein junges technologieorientiertes Unternehmen, das Mikro- und Nanofabrikationstechnologien und –systeme entwickelt und vermarktet. Das innovative Unternehmen mit Sitz in Garbsen in der Region Hannover bietet neuartige Lösungen im Bereich der Mikro- und Nanofabrikation, Fabrikationssysteme, Prozessentwicklung mit besonderer Expertise im Biomedizinbereich sowie Beratungsleistungen an.

Im Rahmen des Projektes entwickelt die Firma Laser nanoFab die laserbasierte Mikro- und Nanoproduktions­technik für die Herstellung der 3D-Gewebegerüste mit integrierten Elektroden, und die Firma übernimmt den Transfer der Forschungsergebnisse in marktreife Endprodukte.

Leibniz Universität Hannover (Deutschland)

Die Leibniz Universität Hannover ist eine der neun führenden technischen Universitäten in Deutschland. Etwa 3100 Forscher arbeiten hier in mehr als 150 Instituten. Die Arbeitsgruppe Nanoengineering am Institut für Quantenoptik hat bereits wichtige Beiträge zum Fortschritt der additiven 3D-Laser-Nanofertigung durch Zwei-Photonen-Polymerisation und zum Laserdrucken von lebenden Zellen und Gewebe geleistet.

Aston University (Großbritannien)

Das Aston Institute of Photonic Technology (School of Engineering and Applied Science) ist eine der größten Photonik-Gruppen in Großbritannien und ein international anerkanntes Forschungszentrum in den Bereichen Laser, Faseroptik, optische Hochgeschwindigkeitskommunikation und nichtlineare photonische Technologien. Das Aston Neuroscience Institute (ANI) betreibt interdisziplinäre Forschung zur Untersuchung des zentralen Nervensystems (ZNS).

Axol Bioscience (Großbritannien)

Axol Bioscience wurde gegründet, um die qualitativ hochwertige, klinisch relevante humane iPSC-abgeleitete Zellen für den Einsatz in der biomedizinischen Forschung und Arzneimittelentwicklung bereitzustellen.

StratiCELL (Belgien)

StratiCELL wurde 2005 gegründet und hat eine Reihe von In-vitro-Modellen und Testlösungen entwickelt, um die Entwicklung von Hautpflegeprodukten zu unterstützen. Das Unternehmen hat mehr als 140 Kunden, darunter bedeutende Hersteller der Kosmetik- und der dermo-pharmazeutischen Industrie.

DLM Consultancy Services Limited (Schottland)

DLM ist ein Beratungsunternehmen zur Vermittlung zwischen Akademie und Wirtschaft und unterstützt bei der Zusammenarbeit und wissensbasierter Geschäftsentwicklung.

Über den EIC Pathfinder Transition to Innovation funding

Horizont 2020 soll sicherstellen, dass Europa Wissenschaft und Technologie von Weltklasse hervorbringt, indem Innovationshindernisse durch Finanzierungsprogramme wie den EIC Pathfinder beseitigt werden. Der Aktionsbereich Transition to Innovation unterstützt Konsortien, um ihre Arbeiten in marktreife oder marktnahe Innovationen zu überführen. H2020 endet am 31. Dezember 2020 und wird durch das Programm Horizon Europe (Horizont Europe) abgelöst.


 

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